
Sicherheit für Prozesse mit kritischen Stäuben, Funken & Aerosolen
In vielen industriellen Anwendungen entstehen Stäube, Funken, Aerosole oder Dämpfe, die entzündlich, brennbar oder explosionsfähig sind. Für solche Prozesse reicht eine Standardabsaugung nicht aus – hier braucht es Anlagen, die von Beginn an für Brand- und Explosionsschutz ausgelegt sind.
ULMATEC entwickelt vollständig ATEX-konforme Absauganlagen, abgestimmt auf Materialien, Prozesse und räumliche Bedingungen. Von Aluminium und Magnesium über Holzstaub, Pulver und Verbundstoffe bis hin zu thermischen Bearbeitungen erfassen und filtern unsere Systeme kritische Emissionen sicher und zuverlässig.
Warum ATEX-Absauganlagen unverzichtbar sind
Sobald brennbare oder explosionsfähige Stoffe abgesaugt werden, wird die Absaugung selbst Teil des Explosionsschutzkonzepts. Falsche Filtertechnik, unkontrollierter Funkenflug oder fehlende Schutzmodule können Brände oder Explosionen in Filterkammern und Rohrleitungen auslösen.
ULMATEC setzt ein dreistufiges Schutzprinzip um:
Primärer Explosionsschutz
Ziel ist es, die Entstehung einer explosionsfähigen Atmosphäre zu verhindern. Das erfolgt beispielsweise durch stabile Luftströme, Reduzierung kritischer Staubkonzentrationen, kontrollierte Materialführung oder den Einsatz von Nassabscheidung bzw. Inertisierung.
Sekundärer Explosionsschutz
Hier werden Zündquellen ausgeschlossen. Dazu gehören leitfähige und geerdete Anlagenkomponenten, ATEX-zertifizierte Ventilatoren, Temperaturüberwachung, potenzialfreie Sensorik sowie Funkenkontrolle und automatische Funkenlöschung.
Tertiärer Explosionsschutz
Falls sich trotz aller Maßnahmen eine Explosion ereignet, muss der Schaden begrenzt werden. ULMATEC nutzt druckstoßfeste Gehäuse, Berstscheiben, Rückschlagsicherungen und Explosionsschutzklappen, damit Druck und Flamme kontrolliert abgeleitet werden.
ATEX-Richtlinien und Vorschriften – welche Anforderungen gelten?
Im Explosionsschutz gelten in Europa zwei zentrale ATEX-Richtlinien, die Herstellern und Betreibern verbindliche Vorgaben machen. Beide greifen bei der Planung, Konstruktion, Auswahl und dem Betrieb explosionsgeschützter Absauganlagen.
ATEX 2014/34/EU – Gerätekategorie & Produktanforderungen
Diese Richtlinie regelt die Anforderungen an Geräte, Komponenten und Schutzsysteme, die in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden. Sie definiert u. a. Gerätegruppen, Gerätekategorien (1/2/3), Zonen, Kennzeichnungen, Prüfungen und die Konformitätsbewertung.
Für ULMATEC bedeutet das: Jede explosionsgeschützte Absauganlage wird entsprechend der Innenzone (z. B. Zone 20/21) konstruiert, geprüft und mit der korrekten ATEX-Kennzeichnung ausgeliefert.
ATEX 1999/92/EG – Betreiberpflichten & Zoneneinteilung
Diese Richtlinie richtet sich an Unternehmen und beschreibt, welche Maßnahmen für einen sicheren Betrieb notwendig sind. Dazu gehören die Zoneneinteilung (0/1/2 sowie 20/21/22), Dokumentationspflichten, das Explosionsschutzdokument, Gefährdungsbeurteilungen und organisatorische Schutzmaßnahmen.
Für Kunden bedeutet das: Die Anlage muss nicht nur ATEX-konform gebaut sein, sondern in ein abgestimmtes Betreiberkonzept integriert werden.
Ergänzende Normen und Regelwerke
Neben den ATEX-Richtlinien gelten weitere technische Normen, die bei industriellen Absauganlagen relevant sind – etwa EN- und ISO-Normen zur Konstruktion, DGUV-Regelwerke für Staub- und Brandgefahren sowie Richtlinien zur Maschinen- und Lüftungssicherheit.
ULMATEC kombiniert diese Anforderungen in einem Gesamtkonzept, damit jede Anlage technisch, rechtlich und sicherheitstechnisch korrekt ausgelegt ist.
Zu finden sind diese Richtlinien auf der offiziellen Webseite der EU:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:31999L0092
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32014L0034
ATEX-Zonen – wo explosionsfähige Atmosphären entstehen können
Explosionsschutz beginnt mit der korrekten Zoneneinteilung. Für industrielle Absaugungen sind folgende Zonen relevant:
Gase / Dämpfe
- Zone 0 – ständige explosible Atmosphäre
- Zone 1 – gelegentlich explosible Atmosphäre
- Zone 2 – selten / kurzzeitig explosibel
Stäube
- Zone 20 – ständige explosionsfähige Staubatmosphäre
- Zone 21 – gelegentliche Staubwolken
- Zone 22 – selten auftretende Staubwolken
Bei Absauganlagen müssen zwei Bereiche unabhängig betrachtet werden:
Innenzone
Die Atmosphäre im Filterraum, in der Rohrleitung oder am Abscheider. Sie liegt häufig in Zone 20 oder 21, z. B. bei brennbaren Metallstäuben oder organischen Stäuben.
Außenzone / Aufstellumgebung
Je nach Standort kann außen ein sicherer Bereich oder eine Zone 2/22 vorliegen. ULMATEC trennt diese Betrachtung konsequent und baut die Anlage entsprechend ihrer Innen- und Außenanforderungen.
Gerätegruppen und Kategorien
Für industrielle Absaughardware ist die ATEX-Gerätegruppe II relevant (Anwendungen über Tage).
Die Gerätekategorie bestimmt, in welcher Zone ein Bauteil eingesetzt werden darf:
- Kategorie 1 → Zone 0 / 20
- Kategorie 2 → Zone 1 / 21
- Kategorie 3 → Zone 2 / 22
ULMATEC klassifiziert Ventilatoren, Filtergehäuse, Sensorik, Steuerungen und Zubehör so, dass sie für die jeweilige Innenzone sicher betrieben werden können.
Materialien, die explosionsgeschützte Absauganlagen erfordern
- Aluminium- und Magnesiumstäube
- Organische Stäube (Holz, Mehl, Textilfasern, Lebensmittel)
- Pulver, Pigmente und Additive
- Metallstäube mit Funkenbildung
- Aerosole und Ölnebel mit Zündpotenzial
- Hybridgemische aus Staub und Gas
Typische Anwendungen
- Schleifen, Bürsten und Polieren von Leichtmetallen
- CNC-Prozesse mit Span- und Funkenflug
- Pulverhandling, Abfüllung, Dosierung
- Holz-, Kunststoff- und Verbundstoffbearbeitung
- Thermische Prozesse, Beschichtungen, Laser- und Plasmaverfahren
- Misch- und Förderprozesse von Schüttgütern
- Bearbeitung reaktiver oder glimmfähiger Materialien
ULMATEC ATEX-Absauganlagen im Überblick
Unsere explosionsgeschützten Anlagen sind auf maximale Sicherheit ausgelegt – technisch, konstruktiv und steuerungstechnisch. Je nach Prozess kommen unterschiedliche Bauformen und Schutzmodule zum Einsatz.
ATEX-Trockenabscheider
Für brennbare Stäube, Pulver und Materialmischungen.
Mit automatischer Abreinigung, Funken- und Grobabtrennung, Inertisierung (optional) sowie Temperatur- und Prozessüberwachung.
ATEX-Nassabscheider
Für glimmfähige und reaktive Stäube wie Magnesium oder Aluminium mit Funkenflug.
Bindet Partikel im Wasserbad – eine Filterdurchzündung ist konstruktiv ausgeschlossen.
Explosionsgeschützte Kompaktanlagen
Platzsparend, modular und ideal für Einzelarbeitsplätze oder Maschinenanschlüsse.
Explosionsgeschützte Zentrale Absauganlagen
Für hohe Luftmengen, mehrere Erfassungspunkte und komplette Produktionslinien.
Mit Druckentlastung, Explosionsschutzklappen, Rückschlagsicherungen und optionaler Wärmerückgewinnung.
Schutzkonzepte – wie ULMATEC ATEX-Anlagen sicher macht
Jede Anlage wird prozessspezifisch ausgestattet, u. a. mit:
Zyklonvorabscheidern
Entfernt Grobpartikel, Späne und Funken bereits vor dem Filter.
Funkenerkennung & Funkenlöschung
Sensorik erkennt Funken in der Rohrleitung; automatische Löschsysteme neutralisieren diese sofort.
Löschmodule
Wassermist, Löschmittelbehälter oder Inertgase – passend zum Material und Prozess.
Explosionsschutzklappen & Rückschlagsicherungen
Verhindern die Ausbreitung von Druck und Flammen in angeschlossene Leitungen und Anlagen.
Explosionsdruckentlastung
Berstscheiben oder flammenlose Druckentlastung leiten Explosionsenergie kontrolliert ab.
Druckstoßfeste Filtergehäuse
Ausgelegt für definierte Explosionsdrücke, angepasst an die jeweilige Zone.
Temperatur- & Prozessüberwachung
Kontinuierliche Kontrolle kritischer Parameter im Filter- und Rohrbereich.
Warum ULMATEC
ULMATEC entwickelt und fertigt brand- und explosionsgeschützte Absauganlagen vollständig selbst – inklusive ATEX-relevanter Komponenten, Schutzmodule und Steuerungstechnik.
Das bedeutet für Sie:
- Alles aus einer Hand
Beratung, Engineering, Fertigung, Montage & Service – weltweit. - Über 10 Millionen konfigurierbare Varianten
Dank unseres modularen Systems können wir jede Anlage exakt auf Prozess, Material und Gefährdungsszenario auslegen. - Lösungen für alle Industrien
Von Metall über Kunststoff bis Lebensmittel, Chemie & Verbundstoffe. - Normsicher & zukunftsfähig
ATEX-konform, DGUV-gerecht, im Sinne der neuesten Richtlinien.
Technische Lösungen für jede Gefährdungsklasse
ULMATEC liefert Lösungen für:
- Brennbare Stäube
- Explosive Gas-/Staubgemische
- Reaktive Metallstäube
- Glimmfähige Partikel
- Funkenintensive Prozesse
- Aerosole und Ölnebel mit Zündpotenzial
Planung und Umsetzung
1. Gefährdungsanalyse & Zoneneinteilung
Prüfung von Material, Prozess, Luftströmen und ATEX-Anforderungen.
2. Anlagenkonzept & Dimensionierung
Auslegung von Filtertechnik, Erfassung, Rohrleitung, Schutzmodulen und Steuerung.
3. Konstruktion, Fertigung & Montage
Eigene Produktion für höchste Qualität und Betriebssicherheit.
4. Inbetriebnahme & Dokumentation
ATEX-Prüfung, vollständige Dokumentation und Einweisung.
5. Service, Wartung & Erweiterbarkeit
Langfristige Betreuung, Ersatzteile und Erweiterbarkeit.
FAQ – Häufige Fragen zu ATEX-Absauganlagen
Entscheidend sind Materialeigenschaften, Partikelgröße, Staubkonzentration und mögliche Zündquellen. Sobald eine explosionsfähige Atmosphäre entstehen kann, ist ATEX verpflichtend. ULMATEC führt dafür eine Gefährdungsanalyse durch.
Ja. ATEX-Anlagen verfügen über leitfähige Komponenten, geerdete Systeme, druckstoßfeste Gehäuse, spezielle Ventilatoren, Funkenkontrolle und Schutzmodule. Auch Sensorik und Steuerung sind auf Zündquellenvermeidung ausgelegt.
Bei reaktiven Metallstäuben werden häufig Nassabscheider, Funkenlöschung, Rückschlagsicherungen und schlagfeste Filtergehäuse kombiniert. Trockenabscheider kommen nur unter bestimmten Bedingungen infrage.
Die Innenzone der Anlage richtet sich nach dem abgesaugten Material. Ein Filter mit Zone 20 innen kann beispielsweise in einem nicht zonengeführten Außenbereich aufgestellt werden. Komponenten müssen für die Innenzone zertifiziert sein.
In vielen Fällen ja – z. B. durch Funkenlöschung, Rückschlagsicherungen, Inertisierung oder druckfeste Filtermodule. ULMATEC prüft, ob eine Nachrüstung technisch und normativ sinnvoll möglich ist.