
Grundlagen Brandschutz
Brände stellen eine Gefahr für Mitarbeiter, Sachwerte und nicht zuletzt auch für die Existenz eines Unternehmens dar. Sie entstehen gleichermaßen wie Explosionen durch die Kombination von Luft/Sauerstoff, brennbarem Material und einer wirksamen Zündquelle.
Brennbare Stoffe
Zu den brennbaren Staubarten zählen u.a. Holz, Faserstoffe, Kunststoffe, Harze, Aluminium, Edelstahl und sonstige Metalle sowie deren Legierungen. Verunreinigungen des Materials durch Öle, Emulsionen, Fasern oder Farbreste erhöhen das Brandrisiko zusätzlich.
Zündquellen
Mögliche Zündquellen können heiße Oberflächen oder Partikel, heiße Gase, mechanisch erzeugte Funken, statische Elektrizität, Flammen oder exotherme Reaktionen einschließlich der Selbstentzündung von Stäuben sein. Das Einbringen einer Zündquelle lässt sich nicht vollständig vermeiden und stellt somit eine permanente Gefahr dar.
| Richtlinie | Betroffener | |
|---|---|---|
| DIN EN ISO 19353:2016-07 | Sicherheit von Maschinen – Brandschutz | Betreiber |
| VDI 2263 Blatt 6 | Brand- und Explosionsschutz an Entstaubungsanlagen | Betreiber |
| VDS 3445 | Brandschutz an Entstaubungsanlagen | Betreiber |
| TRGS 800 | Brandschutzmaßnahmen | Betreiber |
Im Gegensatz zum Explosionsschutz, welcher über die gesetzlichen ATEX-Richtlinien klar geregelt ist, gibt es für den Brandschutz keine eindeutigen Regelungen, wodurch die Verantwortung im Rahmen der Arbeits- und Produktionssicherheit beim Betreiber liegt. Unter diesem Gesichtspunkt empfehlen wir daher den Einsatz geeigneter Filteranlagen für alle brandgefährdeten Staubarten.
Brennverhalten & Brennzahlen
Das Brennverhalten wird in Brennzahlen von eins bis sechs angegeben und erlaubt eine grobe Abschätzung, wie sich ein abgelagerter Staub entzündet und nach der Entzündung verhält.
BZ 1: Kein Anbrennen (Kochsalz)
BZ 2: Kurzes Anbrennen und rasches Auslöschen (Weinsäure)
BZ 3: Örtliches Brennen oder Glimmen ohne Ausbreiten (Milchzucker)
BZ 4: Ausbreiten eines Glimmbrandes (Tabak)
BZ 5: Ausbreiten eines offenen Brandes (Schwefel)
BZ 6: Verpuffungsartiges Abbrennen (Schwarzpulver)
Sicherheit für Betreiber
Um im Ernstfall abgesichert zu sein, empfehlen wir eine Gefahrenbeurteilung durch einen akkreditierten Brand- und Ex-Schutzbeauftragten bspw. durch TÜV, DEKRA oder Ihrer Versicherung.
Sollte es trotz aller Maßnahmen durch Einsaugen eines Funkens zu einem Brand kommen, finden Sie eine detailierte Anleitung zum Verhalten im Brandfall direkt an der Anlage oder der zugehörigen Betriebsanleitung. Zusätzliche Sicherheit bieten unsere optionalen Branschutzvorrichtungen wie eine automatische Löschmitteleindüsung, Rauchmelder oder eine Löschklappe zur manuellen Löschung.
Empfohlene Maßnahmen
- Gefahrenbeurteilung durch akkreditiertes Unternehmen oder internen Sicherheitsbeauftragten
- Bedienung der Anlagen nur durch geschultes Personal
- Regelmäßige Brandschutzübungen
- Bereithalten einer Ersatz-Löschflasche
- Jährliche Wartung und Reinigung der Anlage
- Regelmäßige Entleerung des Austrags
Filtereinheit

Rohrsystem

ULMATEC Brandschutzstufen
Brandschutzmaßnahmen müssen getroffen werden, wenn die Gefahr besteht, dass durch eingesaugte Zündquellen Filterbrände entstehen können. Durch ULMATEC Löschsysteme können Funken bereits im Rohrsystem detektiert und gelöscht werden oder in der Filteranlage selbst durch zusätzliche Löschvorrichtungen.
1
Löschklappe
für manuelle Löschung
2
C-Anschluss
zur Flutung
3
Rauchmelder
innerhalb der Anlage
4
Vorabscheider
5
Zündquellenfreie &
leitfähige Bauweise
6
Filterbeschichtung durch Precoat-Einheit
7
Funkenerkennung &
Löschmitteleindüsung
Unsere Brandschutzmaßnahmen erstrecken sich von der Erkennung bis hin zur Löschung.
Bei der Erkennung werden mögliche Zündquellen rechtzeitig festgestellt, um sie durch Löschung vor dem Eintritt in die Filterkammer zu eliminieren. Hierfür setzen wir geprüfte und zugelassene Systeme zur Funken- und Temperaturdetektion ein.
Durch entsprechend dimensionierte Löschvorrichtungen – teilweise auch mit Druckerhöhung – gewährleisten wir maximale Sicherheit für Ihr Absaugsystem.
ULMATEC-Maßnahmen zur Brand- und Explosionsvermeidung
- Precoatierung für Filterelemente
- Funkerkennung & Rauchdetektor
- Löschklappe & C-Anschluss
- Zyklonvorabscheider
- Löschmitteleindüsung
- Zündquellenfreie und leitfähige Bauweise